30 Prozent weniger Winzerbetriebe als 2009
Im Jahr 2015 umfasste die gesamte Weingartenfläche in Österreich 45.574 ha. Wie die Weingartengrunderhebung von Statistik Austria zeigt, verringerte sie sich damit in den letzten sechs Jahren kaum (2009: 45.586 ha). Ein beträchtlicher Rückgang konnte hingegen bei den Weingartenbetrieben beobachtet werden: Beschäftigten sich 2009 noch 20.181 Betriebe mit dem Weinbau, so waren es 2015 mit 14.133 Betrieben schon um ganze 30% weniger.
Die bepflanzte Weingartenfläche lag 2015 bei 45.439 ha, um 94 ha oder 0,2% weniger als bei der Weingartengrunderhebung 2009. Bei der Weißweinfläche wurde ein Anstieg von 2,3% auf 30.502 ha gegenüber 2009 verzeichnet, während bei der Rotweinfläche ein Minus von 4,9% auf 14.937 ha hingenommen werden musste. Somit entfielen 67,1% der bepflanzten Weingartenfläche auf Weißwein und 32,9% auf Rotwein. Für das Jahr 2015 wurde damit der Trend der vergangenen Jahre zum verstärkten Rotweinanbau durchbrochen.
Niederösterreich bleibt mit 28.145 ha oder 61,9% das größte weinbautreibende Bundesland Österreichs, gefolgt vom Burgenland mit 12.249 ha (27,0%), der Steiermark mit 4.324 ha (9,5%) und Wien mit 581 ha (1,3%). Die übrigen Bundesländer verzeichneten gegenüber 2009 einen Flächenzuwachs von 57 ha auf 140 ha (+69,5%).
Spitzenreiter unter den Rebsorten: Grüner Veltliner
Der Grüne Veltliner steht mit 14.376 ha oder einem Anteil von 47,1% an der gesamten Weißweinfläche nach wie vor an der Spitze der österreichischen Rebsorten. Mit einem Plus von 6,3% kann der Grüne Veltliner auch den größten Flächenzuwachs aller Rebsorten im Vergleich zu 2009 verbuchen. An die zweite Stelle reiht sich mit 6.311 ha oder 42,3% der Rotweinfläche die Rotweinsorte Zweigelt.
Betrachtet man die Rebsortenverteilung in den einzelnen Bundesländern, liegt beim Weißwein im Burgenland (1.258 ha), Niederösterreich (12.920 ha) und Wien (171 ha) der Grüne Veltliner deutlich voran, in der Steiermark hingegen steht der Welschriesling (701 ha) an erster Stelle, in den übrigen Bundesländern die Rebsorte Weißer Riesling (18 ha). Unter den Rotweinsorten dominiert der Zweigelt in den Bundesländern Niederösterreich (3.521 ha) und Wien (36 ha), während im Burgenland die Rebsorte Blaufränkisch (2.632 ha), in der Steiermark die Sorte Blauer Wildbacher (432 ha) und in den übrigen Bundesländern die Sorte Blauer Burgunder (10 ha) die Liste anführen.
Wien, 17. Juni 2016, Statistik Austria, www.statistik.at
Weingartengrunderhebung 2015
Österreich ist aufgrund der Verordnung (EU) Nr. 1337/2011 verpflichtet im 5-Jahres-Rhythmus (vormals 10-Jahres-Rhythmus) eine Weingartengrunderhebung durchzuführen. Als nationale Rechtsgrundlage zur Umsetzung der Erhebung wurde vom Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft die Verordnung BGBl. II Nr. 207/2015 betreffend die Statistik über die Weingartenflächen im Jahr 2015 (Weingartengrunderhebungsverordnung 2015) erlassen. Somit wurde nach 2009 mit Stichtag 31. Juli 2015 wieder eine Weingartengrunderhebung durchgeführt.
Als Datenquelle wurde für die weinbautreibenden Bundesländer Burgenland Niederösterreich, Steiermark und Wien das System Wein-ONLINE des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), welches vom Land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Rechenzentrum GmbH (LFRZ) betrieben wird, genutzt. Für das Bundesland Kärnten konnte auf Daten des Landesweinbaukatasters zurückgegriffen werden. Die Daten wurden elektronisch übermittelt, plausibilisiert und ausgewertet. Die Daten aus den übrigen Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg wurden von Statistik Austria mittels schriftlicher Befragung der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter erhoben.
Das Ergebnis brachte für Österreich eine bepflanzte Weingartenfläche von 45.439 ha, das sind um 94 ha oder 0,2% weniger als bei der letzten Weingartengrunderhebung 2009. Niederösterreich bleibt weiterhin mit 28.145 ha oder 61,9% das größte weinbautreibende Bundesland Österreichs, gefolgt vom Burgenland mit 12.249 ha (27,0%), der Steiermark mit 4.324 ha (9,5%) und Wien mit 581 ha (1,3%). Die übrigen Bundesländer verzeichnen einen Flächenzuwachs von 57 ha auf 140 ha (+69,5%) zur Vorerhebung 2009.
Der Trend hin zu größeren Betrieben ist auch bei dieser Erhebung erkennbar. Die durchschnittliche Weingartenfläche je Betrieb vergrößerte sich von 2,26 ha im Jahr 2009 auf 3,22 ha (+42,5%).
Der Flächenanteil der einzelnen Weinbaugebiete im jeweiligen Bundesland zeigt, dass das Weinbaugebiet Neusiedlersee (Burgenland) mit 7.159 ha oder 58,2%, das Weinbaugebiet Weinviertel (Niederösterreich) mit 13.886 ha (49,2%) und das Weinbaugebiet Südsteiermark (Steiermark) mit 2.163 ha (50,0%) in ihrem Bundesland flächenmäßig an erster Stelle liegt.
Der langjährige Trend von Weißwein hin zu Rotwein zeigt sich bei dieser Erhebung nicht mehr bestätigt. Während die Weißweinfläche im Vergleich zu 2009 um 2,3% auf 30.502 ha zunahm, ging im Gegenzug die Rotweinfläche um 4,9% auf 14.937 ha zurück.
Hinsichtlich der Rebsortenverteilung steht nach wie vor der Grüne Veltliner mit 14.376 ha oder einem Anteil von 47,1% an der gesamten Weißweinfläche unangefochten an der Spitze der österreichischen Rebsorten. Mit einem Plus von 6,3% kann der Grüne Veltliner auch den größten Flächenzuwachs aller Rebsorten verbuchen. An die zweite Stelle reiht sich die Rotweinsorte Zweigelt mit 6.311 ha oder 42,3% der Rotweinfläche.
Betrachtet man die Rebsortenverteilung in den einzelnen Bundesländern so liegt beim Weißwein im Burgenland (1.258 ha), Niederösterreich (12.920 ha) und Wien (171 ha) der Grüne Veltliner deutlich voran, hingegen in der Steiermark der Welschriesling (701 ha) und in den übrigen Bundesländern die Rebsorte Weißer Riesling (18 ha). Bei den Rotweinsorten dominiert die Sorte Zweigelt in den Bundesländern Niederösterreich (3.521 ha) und Wien (36 ha), während im Burgenland die Rebsorte Blaufränkisch (2.632 ha), in der Steiermark die Sorte Blauer Wildbacher (432 ha) und in den übrigen Bundesländern die Sorte Blauer Burgunder (10 ha) die Liste anführen.
Vergleicht man das Alter der Rebstöcke, so verzeichnet die Altersklasse 10 bis 29 Jahre mit 51,7% den größten Anteil an der bepflanzten Fläche, gefolgt von der Altersklasse 30 Jahre alt und älter mit 31,4% und der Altersklasse 3 bis 9 Jahre mit 12,6%. Die Altersklasse unter 3 Jahre beträgt 4,3%. Hierbei handelt es sich um Neuauspflanzungen – also noch nicht ertragsfähigen Flächen – die mit 1.950 ha einen jedoch nicht unwesentlichen Anteil an der bepflanzten Fläche einnehmen.
Weinernte 2015
Für das Jahr 2015 wurde mit Stichtag 30. November eine Weinernte von 2,3 Mio. hl ermittelt – deutlich mehr als im mengenschwachen Jahr 2014 (+13%) und auch leicht (+2%) über dem Ernteschnitt der letzten fünf Jahre. Die Weinernte setzte sich aus 1,5 Mio. hl Weißwein (+8% zu 2014) sowie 800.000 hl Rotwein (+24% zu 2014) zusammen, der nach den massiven feuchtebedingten Ausfällen im Vorjahr diesmal wieder in ausreichenden Mengen zur Verfügung stand.
Während in der ersten Jahreshälfte weitgehend optimale Witterungsbedingungen herrschten war das Weinjahr 2015 in weiterer Folge im Wesentlichen von zwei Einflussfaktoren geprägt: Einerseits von extremer sommerlicher Hitze mit verbreitet anhaltender Trockenheit (östliche Landesteile) und andererseits massivem großräumigen Hagelschlag, speziell in den niederösterreichischen Gebieten Wagram, Kamptal, Kremstal und in der Steiermark. In Abhängigkeit davon war die Weinausbeute diesmal regional sehr unterschiedlich. Auffällig – besonders im Hinblick auf die Fäulnisprobleme des Vorjahres – war der verbreitet sehr gute Gesundheitszustand des Traubenmaterials. Aus qualitativer Sicht wurden tendenziell höhere Zucker- und geringere Säurewerte als Resultat der heißen Witterungsbedingungen ermittelt.
Für Niederösterreich wurde mit 1,4 Mio. hl um 8% mehr Wein als 2014 gemeldet, womit mengenmäßig der Ernteschnitt der letzten 5 Jahre erreicht wurde. Markante Zuwächse wurden – nach den Fäulnisverlusten des Vorjahres – bei niederösterreichischen Rotweinen verzeichnet (352.200 hl; +20% gegenüber 2014), ohne jedoch den Produktionsschnitt der letzten fünf Jahre zu erreichen (-8%). Die niederösterreichische Weißweinernte legte – ausgehend von einer stabilen Vorjahresproduktion – auf 1,0 Mio. hl (+4% zu 2014) leicht zu. Auf regionaler Ebene verursachte Hagelschlag deutliche Ernteminderungen; so büßte das Gebiet Wagram fast ein Drittel seiner Weinernte (84.000 hl; -31% zum Fünfjahresschnitt) ein und auch das Kremstal (96.200 hl; -22% zum Fünfjahresschnitt) sowie das Kamptal (131.700 hl; -19% zum Fünfjahresschnitt) mussten Ertragseinbußen hinnehmen.
Deutliche Erntezuwächse wurden im Burgenland verzeichnet, wo mit 666.300 hl (+30% zu 2014) um 9% mehr Wein als im Fünfjahresschnitt zur Verfügung stand. Sowohl Weißweine (276.700 hl; +32% zu 2014) als auch Rotweine (389.600 hl; +28% zu 2014) legten gegenüber dem schwachen Vorjahresergebnis massiv zu.
Die Steiermark, die auch von Hagel betroffen war, blieb mit 214.000 hl (+8% zu 2014) knapp unter dem dortigen Produktionsschnitt (-3% zum Fünfjahresschnitt) zurück, während Wien mit 22.100 hl (+15% zu 2014) leicht gegenüber diesem (+3% zum Fünfjahresschnitt) zulegen konnte.
Im Hinblick auf die Weinprodukte standen bei Qualitäts- und Prädikatsweinen mit 2,1 Mio. hl (+21% zu 2014) deutlich größere Mengen zur Verfügung, wobei dies sowohl rote (728.400 hl; +30% zu 2014) als auch weiße (1,4 Mio. hl; +17% zu 2014) Qualitäts- und Prädikatsweine betraf. Im Segment Wein/Landwein (inkl. Sortenwein und Sturm) wurde mit 120.800 hl ein Minus von 45% verglichen mit dem Vorjahr ermittelt. Dabei sank das Volumen an weißem Wein/Landwein um mehr als die Hälfte und an rotem Wein/Landwein um 20%.
Weinbestand 2015
Der Weinbestand 2015 (Stichtag 31. Juli) zeigte sich mit 2,4 Mio. hl (-8% zu 2014) deutlich rückläufig. Eine besonders große Bestandslücke verursachte die schwache Rotweinernte des Jahres 2014, wodurch sich ein Lager-Minus von 12% auf 1,1 Mio. hl Rotwein ergab. Etwas moderater fiel der Rückgang des Weißweinlagers auf 1,3 Mio. hl (-5% zu 2014) aus.
Speziell am Sektor der Qualitäts- und Prädikatsweine lichteten sich die Bestandsreserven auf 1,9 Mio. hl (-10% zu 2014) beträchtlich, wobei für das Burgenland sogar ein Minus von 15% auf 536.600 hl erhoben wurde. In Niederösterreich, wo sich das umfangreichste Qualitäts- und Prädikatsweinlager (1,2 Mio. hl; Anteil von 63%) befand, wurde ein Rückgang um 7% gegenüber dem Lagerstand des Jahres 2014 festgestellt.
Bei Wein/Landwein wurde ein leichter Lager-Zufluss auf 291.400 hl (+3% zu 2014) notiert, wobei damit immer noch 23% weniger als im Fünfjahresmittel gelagert war. Der Wein/Landweinbestand setze sich aus 184.700 hl Weißwein (+9% zu 2014) sowie 106.700 hl Rotwein (-6% zu 2014) zusammen.
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