Eine Geschichte über industrielle Höchstleistungen, einen „Great Place to Work“, professionelle „Ansiedler“ und Top-Forscher.

Rund 56.000 Menschen sind im Bundesland Salzburg in der Industrie beschäftigt und produzieren jährlich Sachgüter im Wert von rund 10 Mrd. €. Der zweitgrößte Handelsplatz Österreichs zählt zu den dynamischsten Wirtschaftsregionen Europas. Und die Salzburger Industrie hat ihren Schwung in das Jahr 2017 mitgenommen: Die Geschäftslage bleibt stabil und die Aufträge ziehen an – das ist das Ergebnis der aktuellsten Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung unter den Salzburger Betrieben. Dabei ergibt sich die günstige Situation, dass nicht nur die aktuelle Geschäftslage auf hohem Niveau verharrt; es verbessern sich auch die Erwartungen für die künftige Geschäftslage deutlich: Von -6 Punkten kommend hat sich der Wert auf nunmehr +4 Punkte hochgearbeitet. Das IV-Salzburg-Konjunkturbarometer zieht von +7,5 auf +25 Punkte an und zeigt wieder nach oben.

Die Chancen stehen also gut, dass sich die Erholung des Vorjahres fortsetzen wird. Die Bewertung für den Auftragsbestand stieg von 32 auf 42, die Bewertung für Auslandsaufträge von 45 auf 51 Punkte. Der Index für die Produktionstätigkeit in drei Monaten stieg von -11 auf +3 Punkte. Auch der Stand der Beschäftigten könnte ansteigen, der Index kletterte von 0 auf +9 Punkte. Insgesamt bewerten derzeit in Salzburg 99 Prozent der befragten Unternehmen die Geschäftslage mit „gut“ oder „durchschnittlich“. Auch europaweit schlägt sich Salzburg gut – soeben hat sich das Bundesland in dem von der Europäischen Kommission veröffentlichten Wettbewerbsranking verbessert. Im Vergleich unter 263 Regionen konnte sich das Bundesland um vier Plätze auf Rang 105 vorarbeiten. Pro Kopf wird in Salzburg ein Bruttoregionalprodukt erwirtschaftet, das 1,5 Mal so hoch ist wie der EU-28-Durchschnitt; hier liegt Salzburg auf Rang 17.

Impulsgeber des Wohlstands
Die 24 in Salzburg ansässigen internationalen Produktionsleitbetriebe lösen in Österreich eine Produktion von 19,43 Milliarden Euro aus und generieren eine Wertschöpfung von 6,89 Milliarden. An diesen Leitbetrieben hängen insgesamt 51.591 Arbeitsplätze und – pro Leitbetrieb durchschnittlich – 642 Zulieferbetriebe. „Unsere Leitbetriebe sind Zentrum und Impulsgeber des Wohlstandes in unserer Gesellschaft“, sagt Studienautor Herwig W. Schneider. „Von ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Exportorientierung profitieren zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen. Das gilt besonders auch für Salzburg, das allgemein als starkes Tourismusland wahrgenommen wird. Aber hier gibt es starke und wichtige Produktionsunternehmen, die nicht nur in der regionalen Wirtschaft eine zentrale Funktion wahrnehmen!“

Einer der 24 Leitbetriebe in der Produktion in Salzburg ist die Schweighofer Fiber GmbH in Hallein, wo der Rohstoff Holz umweltfreundlich zur Produktion von hochwertigem Spezialzellstoff und Bio-Energie genutzt wird. Schweighofer Fiber gehört zu den größten Ökostromerzeugern des Landes Salzburg. Am Standort Hallein sind 240 Mitarbeiter beschäftigt, davon 14 Lehrlinge. „Seit 2012 haben wir 60 Millionen Euro in den Umbau der Zellstofffabrik investiert und produzieren seit 2013 hochreinen Spezialzellstoff“, sagt Managing Director Jörg Harbring. „Der überwiegende Teil der Produktion wird von Kunden in Asien zur Herstellung von Textilfasern verwendet. China ist unser größter Absatzmarkt.“ Textilzellstoff aus österreichischer Fichte ist in Asien stark nachgefragt. Mit 7 Prozent Marktanteil bei den importierten Zellstoffen zählen die Halleiner zu den Marktführern in China. „Die Produktion läuft mit Vollauslastung, denn der Markt für Textilfasern entwickelt sich rasant“, betont Harbring. „Prognosen sagen eine Verdoppelung des Faserverbrauches bis zum Jahr 2030 voraus. Die Anbauflächen für Baumwolle sind limitiert und der Tragekomfort von Polyestertextilien aus Mineralöl lässt zu wünschen übrig. Daher wird ein großer Teil des Zuwachses auf die Viskose entfallen – und das sind gute Zukunftsaussichten für Schweighofer Fiber!“

Der Jahresumsatz des Leitbetriebes betrug 2015 130 Millionen Euro, davon 17 Millionen aus dem Verkauf von Energie. Aus Bleichfiltraten der Zellstofffabrik wird in einem innovativen Verfahren durch Fermentation Biogas gewonnen. Insgesamt erzeugen drei Reaktoren bis zu 1.400 Kubikmeter Methangas stündlich. Seit Dezember 2016 wird das Biogas in einem neuen Blockheizkraftwerk zu Ökostrom und Fernwärme verarbeitet und in das öffentliche Netz eingespeist. In Summe investierte Schweighofer Fiber alleine 2015 und 2016 rund 7 Millionen Euro in die Erzeugung und Verwertung von Biogas – so können 24.000 Haushalte mit Ökostrom und bis zu 15.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Jörg Harbring: „Dem Unternehmen geht es sehr gut. Die Investitionskredite der Banken wurden getilgt und es wird kräftig investiert. 2017 gilt das Augenmerk der Ressourceneffizienz: 2 Millionen Euro fließen in den Ausbau des Laugekessels, 7 Millionen in eine Sortierung und Nachbehandlung der Hackschnitzel.“ Im Ergebnis kann wiederum mehr Grünstrom erzeugt werden und der wertvolle Rohstoff Holz effizienter genutzt werden. Die Produktionskapazität der Zellstofffabrik steigt von 147.000 auf 160.000 Tonnen im Jahr 2018.

Premiumprodukte „Made in Austria“.
Als Global Player voller Innovationskraft setzt die Mayer & Co Beschläge GmbH (MACO) Standards im Markt der Tür- und Fensterbeschläge. Intelligente System- und Sicherheitslösungen bedienen alle Ansprüche an zeitgemäßes, designorientiertes Wohnen. Dabei baut das Salzburger Unternehmen die clevere Verknüpfung von mechanischen und elektronischen Komponenten als „smart building components“ aus.

MACO blickt auf eine knapp 70-jährige Erfolgsgeschichte zurück: Das Unternehmen wandelte sich vom führenden Hersteller von Tür-, Schiebeelemente- und Fensterbeschlägen zum Anbieter von innovativen System- und Sicherheitslösungen. MACO arbeitet ausschließlich mit zertifizierten Lieferanten zusammen und setzt vorgeprüfte Materialien ein. Durch den Eigenfertigungsanteil von 96 Prozent kann das Unternehmen seinen hohen Qualitätsanspruch jederzeit gewährleisten. „Mit drei Produktionsstandorten in Österreich, einem Montagewerk in Russland, 15 Niederlassungen und rund 2.100 Mitarbeitern exportieren wir in über 40 Länder weltweit“, sagt Geschäftsführer Ewald Marschallinger. Sichtbare Qualitätsbelege sind die MACO-Zertifizierungen im Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsmanagement (ISO 9001, ISO 14001 und BS OHSAS 18001) an allen produzierenden Standorten. Seit der Unternehmensgründung bekennt sich MACO klar zum Produktionsstandort Österreich. Um die internationale Zukunftsfähigkeit abzusichern, ist permanente Modernisierung in Produktion und Entwicklung Programm – so ist etwa die Erweiterung um ein modernes Forschungs- und Entwicklungszentrum geplant. Dort soll an Zukunftsthemen wie der Integration von Alarmanlagentechnik in die Beschläge oder die Energiegewinnung über das Fensterglas, die für die Steuerung motorbetriebener Schlösser und Lüftungslösungen verwendet werden kann, gearbeitet werden. Zur Erfolgsstrategie gehören außerdem die Diversifikation von Produkten und Märkten mit Augenmaß sowie eine konsequent hohe Qualifizierung der Mitarbeiter.

Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum
Mit einem jährlichen Umsatzvolumen von knapp acht Milliarden Euro zählt die Kfz-Branche zu den stärksten Wirtschaftszweigen im Bundesland. Salzburg ist das Zentrum der Auto-Branche in Österreich: Die wichtigsten Importeure haben hier ihren Sitz. Ein herausragendes Beispiel: Sportlich, elegant und stilsicher ist soeben die siebte Modellgeneration der BMW 5er Limousine auf den Märkten weltweit angetreten. „Nochmals gesteigerte Fahrdynamik, ein Höchstmaß an Assistenzsystemen, ein unerreicht hoher Vernetzungsgrad und ein neues, innovatives Bediensystem definieren die wichtigsten Neuerungen“, erklärt BMW Austria-Geschäftsführer Chris Collet.

Mit diesem Fahrzeug leistet die BMW Group erneut einen wichtigen Beitrag zum Wirtschaftswachstum und zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Österreich. Denn die 5er Limousine wird – neben dem Stammwerk im bayerischen Dingolfing – auch bei Magna Steyr in Graz gefertigt. Und ein Großteil der innovativen Automobile werden darüber hinaus mit einem hocheffizienten Triebwerk aus dem BMW Group Motorenwerk im oberösterreichischen Steyr unterwegs sein.

In Salzburg wiederum ist mit AutoFrey der beste BMW-Händler Österreichs beheimatet. Im Rahmen des BMW Sales Awards wurde das Unternehmen in der Kategorie Vertrieb prämiert. Gleichzeitig erhielt Josef Roider, der seit etwas mehr als einem Jahr als Geschäftsführer der AutoFrey Gruppe tätig ist, die Auszeichnung “BMW Manager des Jahres 2016”. Im vergangenen Jahr konnte das Autohaus mit 215 Mitarbeitern und Standorten in Salzburg, Hallwang, St. Veit und Villach 1.844 Neufahrzeuge und 1.712 Gebrauchtwagen verkaufen. Mit insgesamt 3.556 verkauften Fahrzeugen ergibt dies einen neuen Verkaufsrekord und eine Steigerung von etwas mehr als fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei verkauften BMW-Neufahrzeugen betrug die Steigerung sogar rund 30 Prozent auf 1.356 Autos. Für das laufende Jahr hat Roider ehrgeizige Ziele: “Wir sind ausgezeichnet gestartet und möchten daher unsere Marktanteile weiter ausbauen. Bis Jahresende rechnen wir mit einem Absatz von mehr als 4.000 Neu- und Gebrauchtwagen”. Einen zusätzlichen positiven Impuls sieht man bei AutoFrey durch das um 10 Prozent gestiegene Publikumsinteresse bei der Salzburger Automesse: Hier präsentierte AutoFrey u. a. den BMW 5er Touring (Österreich-Premiere) und den BMW M4.

Lidl ist ein „Great Place to Work“
Die Mitarbeiter haben gewählt: Bei der offiziellen Verleihung im Wiener Palais Liechtenstein im März dieses Jahres wurde Lidl Österreich als „bester Arbeitgeber Österreichs“ ausgezeichnet. Erstmals belegte der Salzburger Lebensmittelhändler den 1. Platz in der Kategorie XL und bestätigt damit den Erfolg der letzten Jahre. Auch heuer wurden 500 Mitarbeiter von Lidl Österreich anonym befragt. Das unabhängige „Great Place to Work“-Institute hat die Ergebnisse anschließend objektiv analysiert. Das Resultat: Die Lidl-Mitarbeiter haben ihrem Arbeitgeber erneut ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. „Diese Auszeichnung widmen wir allen Mitarbeitern“, sagt Christian Schug, Vorsitzender der Geschäftsleitung. „Gemeinsam haben wir uns heuer noch einmal verbessert – das ist eine super Teamleistung! 90 Prozent aller Befragten sind stolz darauf, was wir gemeinsam leisten. Das freut uns natürlich!“

Lidl Österreich kümmert sich ganz bewusst und intensiv um seine Mitarbeiter. Erst Anfang März wurde z. B. der Mindestlohn erneut angehoben. Die aktive Betreuung der Mitarbeiter hat einen sehr hohen Stellenwert im Unternehmen: Ein offener, wertschätzender Umgang miteinander und eine Führungskultur auf Augenhöhe sind selbstverständlich. Lidl Österreich hat sich daher entschieden, am Audit „berufundfamilie“ teilzunehmen, einer Initiative des Familienministeriums – und Bundesministerin Sophie Karmasin hat den Lebensmittelhändler mit dem staatlichen Gütezeichen für familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet. Es geht dabei allen voran um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Die sogenannte Work-Live-Balance rückt immer stärker in den Fokus. Bei vielen berufstätigen Menschen steht daher nicht mehr die Bezahlung ganz oben. „Nur wer in seinem Privatleben mit Familie, Freunden oder Hobbys Ausgleich findet, hat auch die Energie, im Beruf sein Bestes zu geben“, weiß Schug. „Davon sind wir überzeugt!“

Die professionellen „Ansiedler“
Die StandortAgentur Salzburg unterstützt in- und ausländische Unternehmen professionell und kostenfrei bei ihren Investitions- und Ansiedlungsprojekten am Wirtschaftsstandort Salzburg. Neben Standortberatung und -suche gehören die Unterstützung bei der raschen Abwicklung von Behördenverfahren, die Hilfe bei der Rekrutierung von geeignetem Personal ebenso zum Serviceangebot, wie die Suche nach passenden Kooperationspartnern oder die direkte Vermittlung zu den jeweiligen Experten, die für eine Ansiedlung in Salzburg erforderlich und hilfreich sind.

Die Angebote der StandortAgentur Salzburg:
– Fullservice für internationale Investoren
– Standortberatung und –suche
– Vermittlung von Förder- und Finanzierungspaketen für Investitionsprojekte
– Steuer- und Finanzberatung durch einen Expertenpool
– Regionales, nationales sowie internationales Netzwerk
– Unterstützung bei Behördenverfahren (kürzeste Verfahrensdauer in Österreich)
– Trouble Shooting während des gesamten Investitionsprozesses und danach

Die Top-Forscher
Salzburg Research ist ein unabhängiges Forschungsinstitut mit dem Schwerpunkt Informationstechnologien (IT). Die Forschungsgesellschaft im Eigentum des Landes Salzburg versteht sich als visionärer Ideengeber, verbindender Netzwerker und professioneller Forschungspartner. Die Forschungslinien beraten in technischen IT- und Innovationsthemen und gestalten in nationalen und internationalen Forschungsprogrammen sowie im Auftrag der Industrie.

Die Forschungseinrichtung forscht im Themenfeld des „Future Internet“ in den Bereichen Internet of Things, Geoweb- und Lokalisierungstechnologien, Innovationsmanagement & Trendanalyse, Internet- und Netzwerktechnologien sowie Wissenstechnologien. Unser Leistungsspektrum reicht von der Konzeption und Entwicklung zielgruppenspezifischer Software-Prototypen mit dazugehörigen Markt- und Technologiestudien bis hin zu Evaluierung und Beratung. Die wissenschaftliche Expertise wird auch in großen europäischen Forschungsprojekten deutlich. Schwerpunkte in der Forschung bilden die Themen e-Health, e-Tourismus, e-Energy, Industrial Internet und Mobilität.
www.salzburgresearch.at

26.9.2017, Autor: Paul Christian Jezek, paul.jezek@lex-press.at