Automobilindustrie erwartet langfristig profitables Wachstum
Die große Mehrheit der Befragten gibt sich zuversichtlich: 83 Prozent erwarten in den nächsten fünf Jahren ein profitables Wachstum – das sind dreißig Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Kurzfristig erwarten jedoch drei von vier Branchenexpert:innen, dass die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen mit steigenden Energiepreisen und Inflation das Geschäft 2023 negativ beeinflussen werden. Bei mehr als der Hälfte der Befragten herrscht aufgrund gestörter Lieferketten zudem Besorgnis bei der Versorgung mit Rohstoffen.
Zu diesen Ergebnissen kommt die neue KPMG Umfrage „Global Automotive Executive Survey 2022“, für die weltweit mehr als 900 Führungskräfte der Automobilindustrie aus 30 Ländern zu aktuellen Branchenentwicklungen und -trends befragt wurden. „Die Automobilindustrie befindet sich im Wandel, das zeigt die Umfrage ganz eindeutig: Von Problemen entlang der Lieferketten über verändertes Verbraucher:innenverhalten und neue Einschätzungen zu Elektroautos bis hin zum Trend Richtung Abo-Modelle – die gesamte Branche ändert sich rasant“, fasst KPMG Partner Klaus Mittermair zusammen.
Realistischere Erwartungen für Elektrofahrzeuge bis 2030
Während bei der letzten Ausgabe der Umfrage die Manager:innen bei Elektroautos noch bis zu 70 Prozent Marktanteil für möglich gehalten hatten, korrigieren sich diese Prognosen in der aktuellen Automotive Survey nach unten: Mittlerweile gehen die Führungskräfte davon aus, dass der Marktanteil von Elektrofahrzeugen bis 2030 auf bis zu 40 Prozent der gesamten Autoverkäufe ansteigen wird.
Zuversicht gibt es wiederum bei der Kostengleichheit: Immerhin drei Viertel der Befragten glaubt, dass Elektrofahrzeuge im Jahr 2030 nicht mehr teurer sein werden als Autos mit Verbrennungsmotoren. 82 Prozent der Branchenexpert:innen glauben, dass sich Elektroautos in den nächsten zehn Jahren auch ohne staatliche Subventionen durchsetzen werden.
Die Zukunft der Autobranche: Datenschutz und Abo-Modelle
Angesichts der rasant steigenden Menge an neuen Modellen und Technologien gehen die befragten Führungskräfte davon aus, dass sich die Kaufentscheidung der Verbraucher:innen in den nächsten fünf Jahren vor allem auf die Fahrleistung und das Markenimage konzentrieren werden. Aber auch die Faktoren Datenschutz und Datensicherheit rücken mit 74 Prozent Zustimmung immer mehr in den Fokus.
Zudem wird erwartet, dass Kund:innen zunehmend online einkaufen und bereit sind, monatliche Abonnementgebühren für Softwaredienste zu zahlen. Auch beim Kfz-Versicherungsmarkt sehen die Manager:innen deutliche Wachstumschancen für die Automobilhersteller. Weiters sind neun von zehn Befragten der Meinung, dass Start-ups einen erheblichen Einfluss auf die Autoindustrie haben werden.
23.1.2023, Autor/Quelle: KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, www.kpmg.com