Im Jahr 2016 gab es in Österreich insgesamt 161.200 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, wie aus vorläufigen Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2016 von Statistik Austria hervorgeht. Mit 54% wurden die Betriebe mehrheitlich im Nebenerwerb geführt. Mehr als ein Drittel der Betriebe hatte den Produktionsschwerpunkt in der Haltung von Rindern, Schafen bzw. Ziegen. In den Betrieben waren 410.900 Personen beschäftigt. 22.300 Betriebe wirtschafteten biologisch.

Landwirtschaftliche Betriebe weiter rückläufig; Foto: Michael Pfeiffer

Rückgang der Betriebe hat sich verlangsamt
Die Betriebszahl lag mit 161.200 um 3% unter jener, die bei der letzten gleichartigen Erhebung im Jahr 2013 (166.300) ermittelt wurde. Der Betriebsrückgang hat sich damit etwas verlangsamt: 2013 wurden um 7.000 Betriebe (-4%) weniger als 2010 (173.300) festgestellt, vor rund 20 Jahren waren noch 239.100 land- und forstwirtschaftliche Betriebe erhoben worden.

Trend zu größeren Betrieben
Die österreichische Landwirtschaft ist nach wie vor vergleichsweise klein strukturiert, der Trend zu größeren Betrieben ist dennoch ungebrochen: Wurde vor rund 20 Jahren von einem Betrieb im Durchschnitt eine Gesamtfläche von 31,8 Hektar (ha) bewirtschaftet, so waren es 2016 bereits 45,7 ha. Bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerland, Haus- und Nutzgärten, Dauerkulturen, Dauergrünland) verlief die Entwicklung mit einer Steigerung von 15,3 ha auf 19,7 ha ähnlich.

Diese Tendenz setzte sich auch in der Tierhaltung fort: Hielt ein österreichischer Bauernhof vor rund 20 Jahren im Durchschnitt 20 Rinder, so nahm die Herdengröße seitdem kontinuierlich auf 32 Rinder pro Betrieb zu. Der durchschnittliche Bestand an Schweinen stieg seit 1995 sogar von 35 auf 110 Tiere an.

Struktur der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe
Von den 161.200 Betrieben wurden 36% im Haupterwerb und 54% im Nebenerwerb (gesamte Arbeitszeit des Betriebsinhaberehepaars über bzw. unter 50%) geführt, d. h. rund 90% der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in Österreich wurden als Familienbetriebe geführt. Bei den restlichen 10% handelte es sich um Personengemeinschaften bzw. Betriebe juristischer Personen. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2013 37% aller Betriebe im Haupterwerb und 55% im Nebenerwerb geführt. Der Anteil an Personengemeinschaften bzw. Betriebe juristischer Personen betrug 8%.

In der Land- und Forstwirtschaft waren insgesamt 410.900 Personen (-1% gegenüber 2013) beschäftigt, darunter 338.600 (82%) familieneigene Arbeitskräfte. Rund ein Drittel der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe wurde von Frauen geleitet.

Die Auswertung nach Betriebsformen ergab, dass 58.400 (36%) Betriebe ihren Schwerpunkt auf die Haltung von Rindern, Schafen oder Ziegen legten. 48.200 (30%) Betriebe waren auf Forstwirtschaft spezialisiert und 21.200 (13%) wurden durch den Anbau von Getreide, Ölfrüchten, Hackfrüchten, Handelsgewächsen als Marktfruchtbetriebe klassifiziert.
Als Bergbauernbetriebe, deren Zuordnung aus Verwaltungsdaten übernommen wurde, konnten 58.700 Betriebe (36%) ausgewiesen werden.

Trend zu Biolandbau setzt sich fort
Laut den vorläufigen Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2016 wurden 22.300 Betriebe (16%) als Biobetriebe geführt. Gegenüber dem Jahr 2013 bedeutet dies eine Steigerung um 1.600 Betriebe (+8%). Die biologisch bewirtschaftete landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 552.700 ha. Der Großteil der Biobetriebe hatte den Produktionsschwerpunkt in der Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen.

Endgültige bzw. detaillierte Ergebnisse zur Agrarstrukturerhebung 2016 werden im 4. Quartal 2017 veröffentlicht.

27.6.2017, www.statistik.at