CEE Top 500 Studie: Große Unternehmen profitieren vom günstigen Wirtschaftsumfeld in Zentral- und Osteuropa
Florierende Wirtschaft in CEE: Umsätze steigen um +4,2% – Polen bleibt Wirtschaftsmacht in CEE, Tschechien mit dem höchsten BIP-Wachstum und niedrigster Arbeitslosenrate, ungarische Unternehmen mit größtem Umsatzwachstum – Branchen: 12 der 13 Sektoren steigern ihren Umsatz – nur Öl und Gas weiter in Schwierigkeiten
Katarzyna Kompowska, Coface Executive Manager Central and Eastern Europe, zur aktuellen Coface CEE Top 500 Studie: „“Die Entwicklungen im Ranking der Top 500 Unternehmen veranschaulichen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr – und es war ein erfolgreiches Jahr. Die Volkswirtschaften profitierten von der steigenden Inlandsnachfrage – dank wachsendem Konsum, der durch sinkende Arbeitslosigkeit und höhere Gehälter gestützt wird, sowie steigender Investitionen in den meisten Ländern. Durch die allmähliche Erholung des Haupthandelspartners Eurozone (mit einem BIP-Wachstum von +1,6 Prozent) und dem wichtigen Beitrag der EU-Fördermittel stieg der Export an. Das Zusammenspiel dieser Faktoren machte 2015 zu einem Jahr mit solidem Wachstum für Unternehmen. Dementsprechend beendeten die Top Player 2015 mit gestiegenen Umsatzzahlen und stabilen Mitarbeiterzahlen.”
Top 500 Unternehmen: höhere Umsätze, stabile Beschäftigungszahlen – Wirtschaftsmotor Privatkonsum
Die CEE Top 500 Unternehmen steigerten den Umsatz um +4,2 Prozent auf EUR 593 Mrd, den Gewinn sogar um +3,7 Prozent auf EUR 26,9 Mrd. Die Top Player der Region zählen weiterhin zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. 4,3 Prozent (+0,5 Prozent) der gesamten Erwerbsbevölkerung sind bei den CEE Top 500 Unternehmen angestellt. Dies beeinflusste die Beschäftigungszahlen positiv.
Die größte Volkswirtschaft der Region, Polen, beheimatete die meisten der Top-Unternehmen. Durch die starke Inlandsnachfrage überstand das Land die Wirtschaftskrise vergleichsweise gut. Insgesamt schafften es 167 polnische Unternehmen in das Ranking und damit neun weniger als im Vorjahr. Die polnische Wirtschaft erzielte seit 2014 solide Wachstumsraten von über 3 Prozent.
Das größte Wirtschaftswachstum in Zentral- und Osteuropa erreichte 2015 die tschechische Republik (+4,5 Prozent). Zudem hatte das Land eine der niedrigsten Arbeitslosenzahlen in der EU (5,1 Prozent). Öffentliche Investitionen und der effiziente Einsatz des alten EU-Budgets kurbelten die Wirtschaft an. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Ranking wieder, in dem Tschechien mit 71 Unternehmen unter den Top 500 seine Position das vierte Jahr in Folge verbessert. Der Gesamtumsatz wuchs um +3,1 Prozent, der Nettogewinn um +16,9 Prozent auf EUR 4,9 Mrd.
Ungarn verlor eine Position, sicherte sich aber mit 69 Unternehmen im Ranking (-4 im Vgl zu 2014) wieder einen Platz am Podest. Die verbliebenen Top-Player verzeichneten jedoch mit +13,8 Prozent das höchste Umsatzwachstum aller in der Studie analysierten Länder. Seit der Rezession im Jahr 2012 erzielte Ungarn solide Wachstumsraten. 2015 waren es +2,9 Prozent.
Mineralölprodukte, Chemikalien, Kunststoffe und Pharmazeutika zeigen als einzige eine Negativperformance
Eine anhaltende positive Entwicklung zog sich durch fast alle Branchen der CEE Top 500. 12 von 13 steigerten den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr. Die Textilbranche mit +14,8 Prozent und die Automobil- und Transportbranche mit +10,3 Prozent gehören zu den größten Gewinnern. Der traditionell wichtigste Sektor Mineralölprodukte, Chemikalien, Kunststoffe und Pharmazeutika stellt weiterhin die meisten Unternehmen (111 von 500), dennoch ist es aufgrund der Erdölkrise die einzige Industrie mit sinkenden Umsätzen (-8,3 Prozent).
Die günstigen Wirtschaftsbedingungen setzen sich auch 2016 fort. “Die Prognosen für 2016 entsprechen fast jenen von 2015 – mit einem geschätzten Wachstum von +3,0 Prozent. Weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt und das wachsende Vertrauen der Konsumenten werden die Haushaltsnachfrage als wichtigsten Wirtschaftsmotor in Zentral- und Osteuropa stärken”, fügt Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria, hinzu. “Österreich profitiert weiterhin von dieser Entwicklung, da die Region nach wie vor zu den bedeutendsten Handelspartnern zählt. Allein die Exporte sind seit 2005 um ein Viertel gestiegen.”
Coface hat bei der CEE Top 500 Studie die größten Unternehmen (ab einem Umsatz von 250 Millionen Euro) der Region Zentral- und Osteuropa ermittelt, wobei Finanzdienstleister wie z. B. Banken, Versicherungen, Leasing-Gesellschaften oder Börsenmakler nicht berücksichtigt wurden. Neben dem Umsatz beinhaltet das Ranking der CEE Top 500 andere wichtige Unternehmenskennzahlen, darunter den Net-Profit, die Anzahl der Beschäftigten und die jeweiligen Veränderungen zum Vorjahr. Umsatz und Gewinn wurden basierend auf dem Wechselkurs zum Jahresende 2015 in Euro umgerechnet. Die Daten stammen aus unseren Datenbanken und werden bei Bedarf um externe Informationen ergänzt. Firmen, die eingeladen wurden bei der Studie teilzunehmen und ablehnten, sind nicht im finalen Ranking inkludiert.
Die gesamte Studie zum Download unter: http://www.coface.at/News-Publikationen/Publikationen/Coface-CEE-Top-500-Companies-2016-edition
19.09.2016, www.coface.at