Der Handel mit Drogerie- und Parfumeriewaren in Österreich wächst kontinuierlich und deutlich stärker als alle andere Handelsbranchen: + 30 % in den letzten 10 Jahren. Der Grund liegt vor allem in einem gestiegenen Körper- und Gesundheitsbewusstsein.

Jährlich werden 4,7 Milliarden € umgesetzt
Für Drogerie- und Parfumerieartikel gibt jeder Österreicher im Schnitt 570 €/Jahr aus, das sind immerhin 9 % aller Konsumausgaben einer Person. Drogerien und Parfumerien können davon allerdings nur etwa 56 % binden, der Rest fließt in andere Vertriebskanäle, wie etwa dem Lebensmittelhandel, Baumärkte oder Apotheken.

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Konsolidierung nach dem „Schlecker-Erdbeben“
Die etwa 3 Jahre zurückliegende Pleite on Schlecker bzw. des unglücklichen agierenden Nachfolgeunternehmens dayli hat die Branche durcheinandergewirbelt. Immerhin hatte das Unternehmen in Österreich mehr als 1.000 Standorte – mehr als dm und Bipa zusammen. Das freiwerdende Umsatzpotenzial ist kurzfristig in den Lebensmittelhandel abgewandert, wurde jedoch seitdem wieder von dm, Bipa und Müller nahezu komplett zurückerobert.

Der Wunsch nach Gesundheit und Wohlbefinden lässt die Kassen klingeln
Die Ausgaben für Körperpflege-, Wellness- und Schönheitsprodukte zählen in Österreich seit Jahren zu der am stärksten steigenden Warengruppe (übrigens neben Gastronomieausgaben und Urlaubsreisen). Und immer neue Produkte erschließen neue Zielgruppen (zB vegane Kosmetik oder Hautpflege für Männer)

Online-Handel noch kaum von Bedeutung
Nur etwa 6 % es Umsatzes werden derzeit online getätigt. Im Vergleich etwa zu Büchern, Elektronik oder Bekleidung mit bis zu 30 % ein sehr bescheidener Anteil. Vor allem die Körperpflege- und Haushaltsprodukte werden derzeit noch kaum online bestellt. Allerdings sind in der letzten Zeit massive Internetaktivitäten der Drogeriemärkte und des Lebensmittelhandels zu beobachten, so dass dieses Angebot auch das Kaufverhalten stark verändern wird. In den nächsten 3 Jahren ist daher mit einer Verdoppelung des Onlineanteils auf 12 – 13 % zu rechnen.

Drogeriemärkte werden allmählich zu Parfumerien
Die Sortimentsbereiche Düfte und Dekorative Kosmetik sind auf Grund der aus Händlersicht hohen Gewinnspannen in der Branche heiß umkämpft: Drogeriemärkte erweitern ihr Angebot kontinuierlich in diese Richtung und andererseits entstehen auch in Österreich filialisierte Spezialisten wie MÄC oder Kiko Milano.

Branchenprimus: dm Drogeriemarkt
Der Branchenprimus, bezogen auf den Umsatz in Österreich, ist, allerdings mit geringem Vorsprung, dm Drogeriemarkt, gefolgt von Bipa. Gemeinsam erzielen die beiden Unternehmen über 60 % des gesamten Marktvolumens. Betrachtet man den Parfumeriebereich getrennt, ist der Marktführer klar Marionnaud, der dem Verfolger Douglas in den letzten Jahren davongezogen ist. Am expansivsten zeigt sich derzeit Müller Drogerie, mit jährlichen Umsatzsteigerungen von mehr als 10 %.

28. September 2016, www.regiodata.eu