Einbürgerungen in Österreich im ersten Quartal 2016 um 8,4% gestiegen
In den ersten drei Monaten des Jahres 2016 wurde die österreichische Staatsbürgerschaft an insgesamt 2.086 Personen verliehen, darunter an 24, die ihren Wohnsitz im Ausland hatten. Insgesamt waren es laut Statistik Austria um 161 bzw. 8,4% Einbürgerungen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (1.925 Einbürgerungen). Der seit dem Jahr 2011 beobachtbare Trend steigender Einbürgerungszahlen setzte sich damit vorläufig fort. Mehr als ein Drittel der eingebürgerten Personen ist bereits in Österreich geboren (748 bzw. 35,9%), während 1.338 Personen einen ausländischen Geburtsort haben. Mehr als die Hälfte der Eingebürgerten waren Frauen (54,1%), der Anteil der minderjährigen Kinder (unter 18 Jahre alt) betrug 38,0%.
In vier Bundesländern wurden im ersten Quartal 2016 mehr Personen eingebürgert als im ersten Quartal 2015. Am deutlichsten fiel der Zuwachs in Oberösterreich aus (+37,1%). An zweiter Stelle lag Tirol (+26,9%), gefolgt von der Steiermark (+25,6%) und Wien (+11,3%). In Kärnten (-31,6%), im Burgenland (-22,9%) und in Niederösterreich (-19,1%) ging die Zahl der Einbürgerungen dagegen deutlich zurück.
Nach dem Einbürgerungsgrund betrachtet, erhielten in den ersten drei Monaten 2016 insgesamt 329 Personen (15,8%) die Staatsbürgerschaft im Ermessen, darunter 308 Personen nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz in Österreich (§10, Abs. 1, StBG). Mehr als die Hälfte der Einbürgerungen (1.138 oder 54,6%) erfolgte auf Grund eines Rechtsanspruchs, 710 Personen davon nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen (z. B. Geburt in Österreich, asylberechtigt oder EWR-Staatsangehörigkeit; §11a, Abs. 4). 196 Personen wurde die Staatsangehörigkeit auf Grund der Ehe mit einem Österreicher bzw. einer Österreicherin (§11a, Abs. 1 u. Abs. 2) verliehen. Unter dem Titel „Erstreckung der Verleihung“ wurden 57 Ehegatten bzw. Ehegattinnen (§16) und 562 Kinder zu österreichischen Staatsbürgern und Staatsbürgerinnen (§17) – zusammen machte das 29,7% aller Einbürgerungen aus.
Etwa 40% der eingebürgerten Personen hatten bisher die Staatsangehörigkeit eines der folgenden vier Staaten: Bosnien und Herzegowina (313 Eingebürgerte bzw. 15,0%), Türkei (201), Serbien (164), Kosovo (123). Weitere 311 neue Österreicher bzw. 14,9% waren bisher EU-Staatsbürger, die meisten davon kamen aus Rumänien (62), Deutschland (47) und Kroatien (43).
© STATISTIK AUSTRIA (17.05.2016)