Der neue Zukunftsreport von Dimension Data prognostiziert, dass die digitale Transformation in den nächsten zwölf Monaten einen kräftigen Schub bekommt.

Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung gewinnen Daten weiter an Bedeutung und werden zum wertvollsten „Rohstoff“ unserer Zeit. (Bild: pixabay)
Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung gewinnen Daten weiter an Bedeutung und werden zum wertvollsten „Rohstoff“ unserer Zeit. (Bild: pixabay)

Viele Projekte, die bislang nur in der Theorie existierten, können nun umgesetzt werden. Vor allem wegweisende Anwendungen aus den Bereichen Blockchain, Künstliche Intelligenz, Machine Learning und robotergestützte Prozessautomatisierung erreichen Marktreife und verschaffen Unternehmen mit zukunftsorientierten digitalen Geschäftsmodellen einen Vorsprung.

Jürgen Horak: „Die Unternehmen, die bereits auf Technologien wie Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und robotergestützte Prozessautomatisierung gesetzt haben, werden im kommenden Jahr für ihre Investitionen belohnt.“ (Foto: CEO Dimension Data Austria)

Immer mehr Unternehmen in Österreich haben bereits erkannt, dass die digitale Transformation, richtig umgesetzt, zu ihrem Geschäftserfolg beitragen kann. Das beweisen immer wieder spannende Pilotprojekte aus den verschiedensten Branchen, doch die konsequente Umsetzung in der Praxis fehlte bisher noch. Das wird sich laut Dimension Data, einem Service- und Lösungsanbieter für Informationstechnologie, im kommenden Jahr grundlegend ändern. Der Kommunikationsexperte hat die digitalen Business-Trends in einem eigenen Report zusammengefasst.

Die digitalen Business-Trends von Dimension Data prognostizieren, dass bahnbrechende Technologien wie Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und robotergestützte Prozessautomatisierung nun Marktreife erreichen. „Die Unternehmen, die bereits auf diese Technologien gesetzt haben, werden im kommenden Jahr für ihre Investitionen belohnt. Alle anderen stehen nun mehr denn je unter Zugzwang und sollten sich schnellstmöglich mit der digitalen Zukunft ihres Unternehmens und ihrem Geschäftsmodell auseinandersetzen“, erklärt Jürgen Horak, CEO Dimension Data Austria. „Uns muss klar sein, dass die Innovationstreiber auch in Zukunft nicht stillstehen und sich weiterentwickeln. Das heißt, wer den Anschluss nicht verlieren will, muss handeln.“

Der Report hat sieben zentrale Handlungsfelder untersucht – Kundenerlebnis, IT-Sicherheit, Digitales Geschäft, Digitale Infrastruktur, Digitaler Arbeitsplatz, Zukunftstechnologien, Services – und die wichtigsten Trends für das kommende Jahr identifiziert. Dazu gehören unter anderem:

Trend 1: Robotergestützte Prozessautomatisierung für ein personalisiertes Kundenerlebnis
Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und heuristische neuronale Netze – das exponentielle Wachstum im Bereich der robotergestützten Prozessautomatisierung (RPA) wird es Unternehmen ermöglichen, in Echtzeit Prognosen über künftige Bedürfnisse, Kaufverhalten oder Serviceanfragen ihrer Kunden zu erstellen und dementsprechend proaktiv zu agieren.

Dem Beratungsunternehmen Gartner zufolge werden 72 Prozent der Kundenservice-Interaktionen bis 2022 mit aufstrebenden Technologien wie Chatbots, Mobile Messaging und neuen Machine-Learning-Anwendungen verbunden sein. Das Kundenerlebnis – die sogenannte Customer Experience (CX) – entwickelt sich dadurch von einem Massenservice hin zu einem personalisierten Service.

Trend 2: Fokus auf cloudbasierten Cybersecurity-Plattformen
Cybersecurity-Anbieter werden von den zahlreichen prominenten Hacking-Vorfällen im Jahr 2018 profitieren, die Nachfrage nach cloudbasierten Sicherheitssystemen wird steigen. Cloudbasierte Sicherheitssysteme, die auf offenen Programmierschnittstellen (API) basieren, ermöglichen es, neue Technologien schnell und einfach in die Plattform zu integrieren. So können Unternehmen mit der sich rapide entwickelnden Bedrohungslandschaft Schritt halten.

Aktuelle Umfragen wie der Cloud Security Report von Cybersecurity Insiders bestätigen den Trend: 47 Prozent der Unternehmen nennen die kürzere Zeit bis zum Einsatz neuer Technologien sowie Kostenreduktion als Hauptargumente für cloudbasierte Sicherheitslösungen.

Trend 3: End-to-End-Programmierbarkeit der Infrastruktur
Unternehmen werden zunehmend mehrere Cloud-Plattformen nutzen und verstärkt auf Software-as-a-Service (SaaS) zurückgreifen. Die End-to-End-Programmierbarkeit ermöglicht es, sich schnell an Veränderungen in der Unternehmenslandschaft anzupassen und höhere Ansprüche an Anwendungen und Daten zu stellen.

Das Beratungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass bis 2020 90 Prozent der Unternehmen Systeme für das Management hybrider IT-Infrastrukturen einführen werden.

Trend 4: Intelligentere und userspezifischere Anwendungen
Schon heute sammeln Anwendungen Nutzerdaten und verarbeiten diese. Im kommenden Jahr entwickeln sich die Business-Anwendungen weiter und werden teilweise schon imstande sein, Feedback der User eigenständig zu verarbeiten und ihre eigene Funktionalität laufend zu verbessern, um den Nutzen für Anwender zu erhöhen.

Lösungen, die Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen einsetzen, werden Arbeitskräfte zudem dabei unterstützen, ihre Produktivität weiter zu steigern.

Trend 5: Daten als zentrale Einnahmequelle
Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung gewinnen Daten weiter an Bedeutung und werden zum wertvollsten „Rohstoff“ unserer Zeit. Dieser Trend wird sich fortsetzen, denn datenbasierte Geschäftsmodelle sind am Vormarsch. Der Fokus wird sich in Zukunft jedoch von der Quantität auf die Qualität der Daten verlagern. Unternehmen werden auch verstärkt Telemetriesysteme einbinden und ihre Daten mit zusätzlichen Informationen anreichern.

Dieses umfangreiche Datenmaterial wird zum Kern der Digitalisierung und die dadurch entstehenden Geschäftsmodelle eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten, Umsätze zu generieren. Damit das gelingt, müssen sich Unternehmen intensiver mit ihrer Informationsarchitektur auseinandersetzen und die notwendigen Investitionen tätigen, um diese Daten zu generieren. Die Optimierung des Datenmanagements und das zielgerichtete Sammeln, Anreichern und Auswerten von Daten werden weiterhin ein zentrales Thema der Digitalisierung bleiben.

6.1.2019, Autor: Paul Christian Jezek / paul.jezek@lex-press.at