Erstmals mehr als 200.000 neuabgeschlossene Leasingverträge in Österreich (205.880 Stück).
Bereits jedes zweite betrieblich benutzte KFZ wird geleast.

Die österreichische Leasingbranche konnte 2016 gleich zwei markante Volumengrenzen überschreiten: Das Leasingneugeschäftsvolumen lag mit 6,4 Milliarden Euro (+ 8,2 Prozent) erstmals seit 2011 wieder über der Sechs-Milliarden-Euro-Grenze. Der Bestand an Leasingverträgen wuchs um 5,1 Prozent und übertraf damit erstmals die 600.000-Stückgrenze. Insgesamt sind mit Ende 2016 rund 602.000 Leasingverträge im Bestand. Die umsatzstärkste Sparte am Leasingneugeschäft blieb mit einem Anteil von 73 Prozent das KFZ-Leasing. Dr. Michael Steiner, Präsident des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL): „Das sind Kennzahlen, die belegen, dass der österreichische Leasingmarkt hoch entwickelt ist und die Branche das steigende Potential des Trends zur Mobilität sehr gut ausnützt.“

Leasingmarkt: Gesamtneugeschaeft 2016

 

KFZ-Leasing: All-Time-High im Jahr 2016
Erstmals in der Geschichte des heimischen Automobilleasings überstieg das Inlands-Neugeschäft mit 4,7 Mrd. Euro sogar deutlich die 4 Mrd. Euro-Marke (+17,1 Prozent). Diese Zahl ist symptomatisch für das äußerst erfreuliche Ergebnis. Gesamt wurden im Jahr 2016 186.900 Neuverträge abgeschlossen (+12,8 Prozent), was über dem korrespondierenden Wert von +7,2 Prozent bei den KFZ-Neuzulassungen im Jahr 2016 liegt. Die durchschnittliche Vertragssumme liegt 2016 mit einem Plus von 3,8 Prozent bei 24.932 Euro.

Österreich ist traditionell ein leasingstarkes Land, was sich auch in der überdurchschnittlich hohen Leasingquote abbildet. Im Gesamtmarkt Österreich liegt diese bei 38,6 Prozent (+3,3 Prozent). Bei den Unternehmern setzt mit einer Leasingquote von 51,1 Prozent (+3,0 Prozent) mehr als die Hälfte bereits auf Leasing.

Nachhaltiges Wachstum bei Fuhrparkmanagement
Schon 2015 wuchs der Fuhrparkmanagement-Markt um 17 Prozent, nun verzeichnet das Neugeschäftsvolumen 2016 erneut eine Steigerung von rund 21 Prozent auf 839 Mio. Euro. Gleichzeitig überstieg die Anzahl aller Fuhrparkmanagement-Verträge erstmals die 100.000-Stück-Marke, dies bedeutet ein Wachstum von 7 Prozent. Im Trend liegen dabei Fullservice-Leasingverträge, die ein Plus von über 8 Prozent schafften. Immer mehr Firmen nehmen Fuhrparkmanagement-Serviceleistungen in Anspruch, das zeigt der Anstieg des Bestandsvolumens von mehr als 14 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro. Vor allem Klein- und Mittelbetriebe nutzen verstärkt die Services der professionellen Fuhrparkmanager, um Kosten und Zeit zu sparen. Durch die Steuerreform, die eine jährliche Senkung der CO2-Obergrenze vorsieht, sind alle Unternehmen gezwungen, ihren Fuhrpark entsprechend anzupassen. Anderenfalls wird die Belegschaft, die ihre Dienstautos auch privat nutzt, zur Kasse gebeten. Hier werden die Unternehmen auch in Zukunft verstärkt auf Leasing und im Speziellen auf Fuhrparkmanagement zurückgreifen.

Immobilien-Leasing mit viel Potential nach oben
Nach dem überdurchschnittlich starken Wachstum im Jahr 2015 um rund 39,7 Prozent auf rd. 679 Mio. Euro betrug das Neugeschäftsvolumen 2016 335 Mio. Euro(-50,7 Prozent). Die Anzahl der Verträge ist mit 112 zum Vorjahr (115) annähernd gleich geblieben. Diese Zahlen bestätigen erneut die Volatilität des heimischen Immobilienmarktes. Sie resultieren einerseits aus der Kleinheit des österreichischen Marktes sowie aus einzelnen Großprojekten, die nun einmal nicht alljährlich durchgeführt werden.

Dabei bietet sich gerade Immobilienleasing als Finanzierungsform für Unternehmen an, um geplante Immobilieninvestitionen zu realisieren. Neben den bekannten Vorteilen wie Flexibilität, Bilanzneutralität, Liquidität und steuerliche Absetzbarkeit der Leasingrate bietet Immobilienleasing Unternehmen Finanzierungs- und Transaktionssicherheit, über den gesamten Lebenszyklus ihres Vorhabens. Leasinggeber verspüren den Trend zu gesteigerter Nachfrage nach Zusatzservices wie Planung, Baumanagement, Facilitymanagement bis hin zur zeit- und ressourcensparenden professionellen Verwaltung des Objekts.

Mobilien-Leasing bleibt wichtige Finanzierungsform für KMU
Das Mobilien-Neugeschäft verzeichnete im Jahr 2016 einen Anstieg auf fast 1,4 Mrd. Euro und lag um 145 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres (+11,7 Prozent). Während die Bereiche „Luft-, Schienen- und Wasserfahrzeuge“ sowie „Sonstige Geräte“ ein Plus von 51,4 bzw. 41,7 Prozent verzeichneten, war das Leasinggeschäft bei „Maschinen“ sowie „Anhängern und Aufhänger“ rückläufig.

Im Vorjahr konnte die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge geringfügig gesteigert werden: Mit 18.868 Stück wurden um 431 Verträge mehr abgeschlossen als im Vergleichszeitraum 2015 (+2,3 Prozent). Die durchschnittliche Vertragssumme stieg 2016 um 9,1 Prozent auf 73.760 Euro (2015: 67.605 Euro).

Eine aktuelle europaweite Studie von Leaseurope zeigt, dass die Leasingfinanzierung die zweitwichtigste Finanzierungsform für Klein-und Mittelbetriebe ist. 23 Prozent der europäischen Unternehmen in diesem Segment haben im Zeitraum von April bis September 2016 eine Leasingfinanzierung abgeschlossen. In Österreich lag dieser Wert sogar bei über 30 Prozent. Das belegt eindeutig, dass heimische KMU besonders leasingaffin sind. Der VÖL wird daher seinen Fokus darauf legen, dass Leasingfinanzierungen die Förderprogramme für KMU erfüllen.

Erfolg wird sich 2017 fortsetzen
„Die Leasingbranche ist nach wie vor ein Wachstumsmarkt“, bringt es Dr. Steiner auf den Punkt. „Der österreichische Leasingmarkt wies in den letzten 4 Jahren eine durchschnittliche Wachstumsrate von 7 Prozent per anno auf – auch in Zeiten sonst stagnierender Konjunktur.“ So rechnet Steiner auch für 2017 mit einer Zuwachsrate über der Inflation und damit realen Zuwachsraten in der Branche.

Wien, 3. März 2017, Verband Österreichischer Leasing-Gesellschaften, www.leasingverband.at