Starke Unternehmen, verankert in der Region – Sportbekleidung Löffler in Ried (links) und Hartjes-Schuhe in Pramet (Bild: Löffler / Hartjes)

Verwurzelt in der Region, erfolgreich und innovativ: Das zeichnet die beiden Unternehmen Hartjes in Pramet und Löffler in Ried aus. Hartjes-Schuhe sind echte Österreicher: Die Firma ist heute der größte Schuhhersteller in Familienbesitz, der tatsächlich in der Alpenrepublik produziert. Mit einer Wertschöpfung von 80 Prozent erfolgt der Herstellungsprozess, von der Produktentwicklung bis um Verpacken, am Unternehmensstandort in Pramet. Im Vorjahr wurden 300.000 Paar Schuhe aus Pramet verkauft, 95 Mitarbeiter sind im Unternehmen beschäftigt, der Exportanteil beträgt 75 Prozent.
In der ebenfalls zu Hartjes zählenden Mucos Korkproduktions GmbH sind weitere 50 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen schafft somit wertvolle Arbeitsplätze in der Region und setzt gleichzeitig auf eine kontinuierliche Lehrlingsausbildung.

Löffler produziert hochinnovative Sportbekleidung, die Wertschöpfung erfolgt in Österreich bzw. Europa. Löffler bekennt sich zur sozialen Verantwortung als Arbeitnehmer, insgesamt 210 Beschäftigte zählt das Unternehmen am Standort Ried. Darüber hinaus produziert Löffler klimaneutral. CO2-Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, werden durch die Unterstützung eines Windkraft-Projektes in Bulgarien – dem zweiten Produktionsstandort von Löffler mit 90 Mitarbeitern – ausgeglichen.

Neue Projekte
Bei der Firma BioG GmbH, die Biogasanlagen, die mit Reststoffen (Stroh, Mist, Feldreste, Landschaftspflegematerial, organische Abfälle) anstatt Hauptfrüchten (Mais, Getreide) produziert bzw. bestehende Anlagen entsprechend umrüstet, erfolgte kürzlich ein Spatenstich: Mit einem Investitionsvolumen von 2,5 bis 3 Mio. Euro wird die Produktion in Utzenaich ausgeweitet. Das innovative Energietechnik-Unternehmen mit 40 Mitarbeitern ist mittlerweile ein weltweit gefragter Spezialist beim Bau oder bei der Umrüstung von Biogasanlagen von Hauptfrüchten auf Reststoffe. Das entstehende CO2-neutrale Biomethan kann auch für die Treibstoffproduktion verwendet werden. Der Exportanteil beträgt 95 Prozent. 2019 wurde eine Tochterfirma in den USA gegründet, 2020 in Deutschland.

Dank der zusätzlichen Produktionshalle in Utzenaich können künftig jährlich ca. 50 MW Biomethananlagenleistung mit der BioG-Technik aus- oder umgerüstet werden. Das entspricht einem Öl-Ersatz von ca. 84.000 t oder 3500 Tanklastzügen und einer CO2-Einsparung von 270.000 t/Jahr. Die Produktionshalle wird zu 100 Prozent energieautark und CO2-neutral betrieben, mit der angeschlossenen Biogasanlage wird die dafür notwendige elektrische- und Wärmeenergie aus Reststoffen erzeugt. Es ist somit kein Anschluss an externe Versorgungsnetze notwendig.

Ein großes Sport-Investitionsprojekt realisiert aktuell der ÖTB Ried mit Unterstützung von Land Oberösterreich und der Stadt Ried. Die Jahnturnhalle, die Nebenräume und insbesondere die Sanitärräume werden saniert und auf einen zeitgemäßen Standard gebracht, um wieder einen optimalen Turn- und Sportbetrieb zu ermöglichen.

Weiters wurde kürzlich das „Digitale Investitionspaket für den ländlichen Raum“ des Landes OÖ auch für den Bezirk Ried im Innkreis präsentiert. Mit 40 Millionen Euro zusätzlich soll der Breitbandausbau gerade in den ländlichen Regionen Oberösterreichs beschleunigt werden. Mehr als 1.100 Haushalte in Kirchdorf am Inn, Lambrechten, Mörschwang, Mühlheim am Inn, St. Georgen bei Obernberg am Inn und Weilbach können dadurch früher als geplant von der FiberService OÖ GmbH, der Breitbandgesellschaft des Landes OÖ, mit einem Zugang zu schnellem Internet versorgt werden.

Die große wirtschaftliche Dynamik im Bezirk spiegelt sich auch in einer Reihe weiterer Investitionsprojekte regionaler Unternehmen wider:
*) DiKATECH GmbH, Wippenham: Das im August 2019 neu gegründete Unternehmen produziert (Dünge-)Pellets aus landwirtschaftlichen Rohstoffen. Als Firmenstandort wird ein ursprünglich leer stehendes Gebäude genutzt.
*) Zimmerei Brückl: Seit März 2021 ist der neue Standort der Zimmerei Brückl in Aurolzmünster in Betrieb. 2 Mio. Euro wurden investiert, sechs neue Arbeitsplätze wurden geschaffen.
*) OTN Pulverbeschichtung: Mit dem neuen Standort in Reichersberg erweitert das Unternehmen OTN sein Angebot um Pulverbeschichtungen. Das Investitionsvolumen beträgt 37 Mio. Euro, 70 neue Arbeitsplätze werden geschaffen.
*) Team 7 Natürlich Wohnen Gmbh: Team 7 investiert an den Standorten Ried und Pram insgesamt 32 Mio. Euro.
*) Scheuch Ligno GmbH: Erweiterungsinvestition am Standort Mehrnbach mit einem Volumen von 5 Mio. Euro.

Power für den Fremdenverkehr
Darüber hinaus wurde für das „Comeback“ (nach der Pandemie) in OÖ ein eigenes „Powerprogramm Tourismus“ geschnürt, das fünf Punkte umfasst:
1) Restart-Kampagne: Vom Oberösterreich Tourismus und den 19 oö. Tourismusverbänden sind 2,4 Mio. Euro Marketingbudget vorgesehen. Das Land OÖ verdoppelt diese Summe, sodass insgesamt knapp 5 Mio. Euro für die Marktbearbeitung in Österreich, Deutschland und Tschechien zur Verfügung stehen.
2) Finanzieller Spielraum für die Tourismusverbände durch vom Land OÖ abgesicherte Vorfinanzierung der erst im November fälligen Tourismusbeiträge über Kredite, damit sie jetzt beim Restart investieren können.
3) Zusatzbudget von 1 Mio. Euro für Sonderprojekte der Tourismusverbände in den Bereichen Kulinarik und Natur.
4) Zusätzlich zur Investitionsprämie des Bundes steht für Gastronomiebetriebe für Investitionen das Nahversorgungsprogramm des Landes OÖ in Höhe von 3 Mio. Euro zur Verfügung.
5) Tourismus-Fachkräfte-Programm: Die Mitarbeiter sind die Seele des Tourismus. Daher gibt es umfangreiche Maßnahmen, um einerseits die Menschen aus der Tourismusbranche, die aufgrund Corona arbeitslos geworden sind, wieder in Beschäftigung zu bringen, und andererseits den Betrieben qualifizierte Fachkräfte zur Verfügung stellen zu können.

8.7.2021 / Autor: Paul Christian Jezek / paul.jezek@lex-press.at